Wasser ist ein sehr guter Energieträger und wird deshalb als Kühlwasser in der Industrie eingesetzt. Die spezifische Wärmekapazität von Wasser liegt bei 4,19 KJ/KgK und die Verdampfungswärme bei 2257 KJ/Kg. Außerdem ist Wasser ein universelles Lösemittel, welches fast alle bekannten Stoffe lösen kann. Dadurch kommt Wasser niemals reinst in der Natur vor, sondern ist immer „verunreinigt“. „Verunreinigungen“ im Wasser sind unter anderem im Wasser gelöste Gase, gelöste Stoffe wie Salze und Feststoffe, welche eine Trübung oder Schlammbildung verursachen.
Kühlwasserprobleme
Härteablagerungen
Das für uns wichtigste gelöste Gas im Wasser ist Kohlendioxid, welches zusammen mit den Härtebildnern Calcium und Magnesium zu Härteablagerungen im Kühlsystem führt.
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, den Härteablagerungen (Calcium-, Magnesiumcarbonat) zuvorzukommen. Erstens, es wird eine Entkarbonisierung des Kühlwassers durchgeführt. Dadurch gast das im Wasser gelöste Kohlendioxid bei der Verrieselung im Kühlturm aus und ist somit auch nur im Kühlturmkreislauf anwendbar. Zweitens das Zusatzwasser wird mit Hilfe einer Enthärtungsanlage aufbereitet. Beide Aufbereitungsarten sind in der Industrie gängig. In einem Kühlturmsystem dürfen nicht die kompletten Härtebildner Calcium und Magnesium aus dem Zusatzwasser entfernt werden. Eine gewisse Konzentration dieser ist im Kühlturmsystem erwünscht.
Anders ist es in den halboffenen oder geschlossenen Kühlkreisläufen. Hier darf/muss (je nach Anwendungsfall) das Zusatzwasser komplett enthärtet werden, da es sonst in den Wärmetauschern, Temperiergeräten, Maschinen oder Werkzeugen zu Härteablagerungen kommt.
Zusätzlich zu den Aufbereitungsarten, werden Härtestabilisatoren dem Kühlwasser zudosiert. Die Dosierung erfolgt in der Regel mengenproportional zum Zusatzwasser. Das System wird durch die Härtestabilisatoren nicht nur gegen Härteablagerungen, sondern auch gegen Korrosion geschützt. Zusätzlich haben die Produkte noch dispergierende Eigenschaften, womit ein Teil der Schmutzfracht in Schwebe gehalten wird. Härteablagerungen führen zu massiven Problemen in der Kühlung. Durch die Härteablagerungen entsteht in den Rohrleitungen ein geringer Durchfluss, im Wärmetauscher wird der Temperaturübergang drastisch reduziert und im Kühlturm wird durch Härteablagerungen das Verrieselungsbild beeinträchtigt. Alle genannten Probleme sorgen für einen Temperaturanstieg im kompletten System, wodurch die Produktion gestört oder es sogar zu einem Ausfall kommen kann.
Salzgehalt
Wichtig ist auch der Salzgehalt, meistens Chloride, welche sich ab einer gewissen Konzentration korrosiv auf Metalloberflächen auswirken. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten, ein Wasser entsprechend salzarm aufzubereiten. Im Kühlturmsystem wird der Salzgehalt über die Leitfähigkeit überwacht. Die Leitfähigkeitsmessung ist mit einer Kühlturmsteuerung verbunden und öffnet bzw. schließt ein Absalzventil wenn eine gewisse Leitfähigkeit über- oder unterschritten wird. Somit hat man im Kühlturmsystem eine gleich bleibende Eindickungszahl und eine wirtschaftliche Fahrweise.
Der Salzgehalt wird im Zusatzwasser mit einer Vollentsalzung oder Teilentsalzung entfernt. Je nach Zusatzwassermenge kommt eine Vollentsalzungspatrone oder Umkehrosmose in betracht.
Feststoffe und Trübstoffe
Die vorhandenen Feststoffe oder Trübstoffe im Zusatzwasser werden mit Hilfe einer Vollstromfiltration entfernt. Im Kühlkreislauf selbst wird mit Hilfe einer Bypassfiltration das Kühlwasser entsprechend von Fest- und Trübstoffen gereinigt. Da es sehr viele verschiedene Möglichkeiten der Filtration gibt, ist es wichtig, jeden Anwendungsfall entsprechend im Labor zu überprüfen. Diese Ablagerungen oder Schlämme führen zu einem verminderten Durchfluss, fördern das biologische Wachstum und setzen sogar Kühlkanäle von Maschinen oder Werkzeugen zu.
Biologie
Es ist in vielen Regionen Deutschlands normal, keine Aufbereitung des Zusatzwassers durchzuführen, weil die Konzentrationen von Ionen und Keimen in den Trinkwässern entsprechend niedrig sind.
Es ist somit wichtig, alle Gegebenheiten kennen zu lernen und entsprechend umzusetzen. Nur so kann eine Wasserbehandlung erfolgreich funktionieren. Durch die Zugabe der heutigen Kombinationsprodukte werden die verschiedensten Kühlkreisläufe ausreichend gegen Härteablagerungen, Korrosion und Schlammbildung geschützt. Die langen Verweilzeiten des Kühlwassers im System und den Temperaturen sorgen für biologische Probleme.
Biozide werden entweder einmal pro Woche als Stoßdosierung oder kontinuierlich dosiert. Die Art der Dosierung ist abhängig von dem Wirkstoff des Biozides und der biologischen Belastung des Kühlkreislaufes. Um hier das richtige Produkt und die Einsatzkonzentration festzulegen, analysieren wir die vorhandene Biologie und führen eine Nachkonservierungsprüfung durch. Erst danach wird von uns ein Behandlungsvorschlag ausgearbeitet. Eine Wasserbehandlung ist immer wirtschaftlich und sorgt für eine bessere Betriebssischerheit, sowie für eine laufende Produktion.
Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.
Ihr EKOF-Team